Weiter geht’s mit dem 2. Teil unseres Messerrückblicks. Diesmal wenden wir uns dem Samstag zu und zeigen Euch ein wenig von der Promotion.

Zwar hatten wir am Abend alles zusammengepackt und doppelt geprüft, um ja nix zu vergessen. Zum Knuspern der frischen Frühstücksbrötchen begleiteten uns dann aber dennoch das Rattern des Druckers und das sanfte Säuseln des Laminiergerätes. Die Arenaplatte verbreitete das „süße“ Aroma von Armypainter und Mattlack, denn wir waren wie gesagt auch damit erst kurz vor knapp fertig geworden.

Wie letztes Jahr so spielte auch diesmal Falk vom Mytholon Leipzig den Chauffeur und transportierte sowohl unser Material (3 Platten, 3 Kisten, 2 Rucksäcke), als auch Thomas und mich schnell und zielsicher zum Ausstellerparkplatz der Leipziger Messe. Der Weg bis zur Aktionsfläche ist zum Glück nicht weit und überhaupt hatte man vor 16 Jahren bei Bau des neuen Messegeländes wirklich mitgedacht.

Logistisch ging es weiter, denn zu allererst stellten wir aus „Biergartengarnituren“ die Präsentations- und Spieltische + genügend Sitzmöglichkeiten und die Jungs der Tabletop-Fraktion Ihre Turnierfläche auf. Der ganze Bereich war diesmal weitaus offener gestaltet, mit viel Freiraum und der Möglichkeit, gleich mehrere Systeme zu präsentieren, zu spielen oder an einem Malworkshop teilzunehmen. Wir „parkten“ in Idealposition ein und machten uns an den Aufbau.

Nun galt es modulare Erhebungen und Bewuchs auf den 3D Platten zu arrangieren und auch die Arena spielbereit zu bekommen (z.B. schnitt ich die farbigen Folien der Energiewände noch am Stand zu). Schlussendlich legten wir all die Karten, Poster, Flyer, Visitenkarten und sonstiges Werbematerial bereit und stellten unser Schildchen auf: „Hier Supportrunden! Sprecht uns an!“. Schon erklang die Durchsage der Messeleitung, welche uns Aussteller begrüßte, viel Erfolg wünschte und über die offizielle Öffnung informierte.

Kein Problem, wir waren bereit!

Sehr schnell füllten sich die Hallen und diesmal kamen weit mehr Besucher an uns vorbei. Wie zu erwarten war, oder besser wie wir gehofft hatten, zog die Arena die Blicke magisch an. Amüsant war es auch dieses Jahr zu hören – trotz der vielen deutlich lesbaren „Battletech“-Schriftzüge –  was wir wohl alles spielen würden. So bat uns u.a. eine Mutter für Ihren Sohn um ein Testspiel für „Herr der Ringe“. Sehr nah dran, wenn man bedenkt, was uns noch 2011 so zu Ohren kam.

Doch bereits nach wenigen Minuten fanden sich aber nicht nur Spielwillige, sondern auch noch echte Veteranen ein. Auch hier war es nicht Battletech an sich, sondern vor allem unsere Platten die zum Stehenbleiben und Platz nehmen animierten. Inmitten der Arena hatten wir zu Showzwecken gut bemalte Metallminis platziert, welche nun den für Promotionspiele wesentlich praktischeren Plastikmechs der Grundbox weichen mussten. Für die ersten Hexfeld-Schritte eignen sich unserer Meinung nach mittlere Mechs mit einer überschaubaren Bewaffnungsanzahl und -vielfalt, sowie guter Beweglich- und/oder Sprungfähigkeit am besten. Entsprechend hatten wir mehr als ein Dutzend Kampfkolosse zwischen 35 und 55 Tonnen als Modell+ Sheet zur Auswahl bereitstehen. Auf Unseens und Nahkampfkiller wie den HUNCHBACK wurde wohlweißlich verzichtet.  Stattdessen avancierte schnell der ENFORCER zum Star und Liebling unserer Mitspieler.

Apropos Mitspieler.

Ich weiß gar nicht, in wie viel Kombinationen und Runden wir zuerst „nur“ an der Arena, später auch parallel an den 3D Platten saßen. Manche schauten nur zu, andere nahmen dann doch den Würfel in die Hand. Viele blieben solange es bei Ihnen die Zeit oder Freundin/ Eltern/ Mitgereiste etc. zuließen. Und alle schieden mit Bedauern vom Spieltisch, weil es nicht noch stundenlang weiterging. Spannend war auch der Altersbereich, von 12 bis 50 alles dabei. Maximal spielten 3 der jungen Männer zeitgleich mit uns, was erneut zeigt, dass das Spielsystem Battletech, die Faszination für riesige Kampfmaschinen und vor allem das aktive und ereignisreiche Miteinander immer noch gut ankommen. Als ich mehrmals am Tag auch auf die „Rundum-wunschlos-glücklich“-Starterbox hinwies, war man zwar mehrheitlich von der Fülle des Inhaltes angetan, nicht jedoch von der Qualität des Kartenmaterials oder der Minis. Wenn wir Neulingen für den Direktvergleich ein unbehandeltes Plastemodell und eine bemalte Metallfigur in die Hand gab, fiel das Urteil umso vernichtender aus. Gut damit spielen ließ es sich aber ohne jede Frage, die Typen waren erkennbar und (Ab)Stürze kein Problem.

Die erfahrenen Spieler schauten ebenso interessiert in die Boxen und waren, als Kenner der vorherigen Ausgaben, schon beeindruckt vom Gebotenen. Bei den Spielplänen war man zweigespalten, da Stabilität und Oberflächenbeschichtung wirklich gut gefielen, die verwaschenen alten Kartengrafiken aber nur Unverständnis und Kopfschütteln ernteten. Hier sollte man wohl wirklich nochmal über eine neue Art von Einsteigerpaket oder einem Bundle für Neulinge und einem anderen für Experten nachdenken. Aber Ulisses ist evtl. schon längst an etwas Derartigem dran..?

Mädchen und Frauen tauchten wieder einmal nur als Begleitungen der Spieler auf, als gelangweilte oder interessiert zusehende aber nicht würfelfreudige Freundinnen, zum Aufbruch drängende Mütter oder Ehefrauen. Leider schafften wir es nicht, eine weibliche Messebesucherin auf unserer „Promobank“ Platz nehmen zu lassen. Vielleicht beim nächsten Mal?

Im Laufe des Tages fanden auch hinter meinem Rücken, auf dem 3D-Gelände, Gefechte statt. So hatten die „Alten Hasen“ die Chance zügig zu spielen, statt sich bei den etwas behäbigeren und erklärungsreichen Kennenlernrunden zu langweilen. Man schwadronierte über frühere Spieler, Chapter, Cons, lustige Erlebnisse usw. Nebenher klärten wir außerdem Regelfragen, luden zum Turnier ein und verabredeten regelmäßige Spieletreffen auch abseits der Messe.

Sehr zufrieden waren Thomas und ich mit den durchweg positiven Reaktionen zur Arena. Man zeigte sich beeindruckt vom Detailgrad, der Bemalung und der vielen investierten Arbeit. Die experimentellen Regeln funktionierten bereits erstaunlich gut und gingen allen Mitwirkenden schnell in Fleisch und Blut über. Die andere Art Battletech zu spielen, abseits der typischen Begegnungsgefechte und die Auswirkungen der Sonderfelder machten es teilweise auch schön unplanbar. Selbst jene, die gleichzeitig Ihre ersten Mechschritte und diese in der Area machten, kamen mit dem „Mehr“ an Regeln wunderbar zu Recht. Neue Spieler konnten wir problemlos einbinden, da wir das Spin-Off für maximal 6 Parteien ausgelegt hatten. Wir bekamen viele Hinweise und Ideen, für welche wir dankbar waren und die in der einen oder anderen Form auch Ihren Weg in das finale Arena-System schaffen könnten. In den nächsten Wochen und Monaten wird das Projekt weiter wachsen und sich entwickeln. Über den Bau werden wir in Kürze berichten, für die Regeln und alles andere lassen wir uns noch etwas Zeit. Wer die Arena erleben möchte, muss also zu uns spielen kommen.

Den ganzen Tag über wurden die Werbematerialien von Vorbeilaufenden gern mitgenommen und auch des Öfteren kurze Fragen gestellt. Die Promotion Fläche war stets gut umlagert und Sitzgelegenheiten schnell knapp. Zeitlich kam man nicht zum Durchatmen und von der Messe selbst habe ich nichts gesehen. Einige Battletech-Interessierte blieben noch bis nach Toresschluss und halfen uns zusammenpacken. Mit anderen hatten wir uns schon für den Sonntag zum Turnier oder zu einem privaten Spielchen verabredet.

Ziemlich geschafft aber auch sehr zufrieden ging es dann kurz vor 19 Uhr aus der Halle Richtung Straßenbahn, den Kopf schon voll mit all den Dingen, welche für fürs Turnier noch zu erledigen hatten. Und über genau jenes lest Ihr im Folgenden, dritten Teil. Bis dahin.