Als der Tag begonnen hatte, hätte Leutnant Adrian Bennett niemals gedacht, dass er am Ende des Tages ein Held sein würde. Der Tag hatte trostlos und grau begonnen. Flüchtlinge aus einem in der Nähe des Forts gelegenen Fischerdorf hatten an die Tore des Forts gehämmert, schreiend und weinend. Alle hatten nur das bei sich gehabt, was sie am Leibe trugen, manche hatten nur einen Mantel über ihre Nachthemden geworfen und waren noch barfuß. Sie wurden von den untoten Drohnen von Cryx verfolgt. Kein Problem für die Langflintenschützen.
Captain Haley war gerade mit ihren Truppen im Fort um ihre Jacks warten zu lassen. Als sie den Vorfall bemerkte, ließ sie den Anführer der Späher zu sich zitieren und befragte diesen, warum er und seine Männer nichts davon erfahren hatten, dass sich cryxische Truppen im Landesinneren befanden.
Die Szene war unschön. Danach hatte die Warcasterin kurzerhand ihre verbliebenen Truppen und funktionierenden Jacks versammelt und war ausgerückt.
Und nun war er hier am südlichen Ende des Dorfes, sein Angreiferjack neben ihm.Die cryxischen Truppen waren in Sichtweite und rückten sehr schnell vor. Bennett sah unzählige Mechanoknechte vor sich, zahlreiche Knochenjacks und einen Höllenjack, sowie einen der verrückten Nekrotechs. Irgendwo war der feindliche Warcaster. Bennett sah ihn nicht, sehr wohl aber einen seiner Diener, einen Skarlock Knecht. Bei der schieren Masse der cryxischen Truppen wurde Bennett schlecht. Dies war nicht sein erster Kampfeinsatz, nein, aber sein erster Einsatz unter der berühmten Victoria Haley und er hatte noch nie zuvor gegen die Diener des Drachen gekämpft. Auf der Seite Cygnars standen nur eine Einheit Langflintenschützen, eine Einheit Schwertmeister, Mekaniker für die Jacks. An Jacks führte Haley zwei Lanzenträger, einen Wirbelsturm und einen Schildwächter ins Feld. Neben Bennett hatte der Angreifer seinen Posten bezogen.
Und ehe es ihm wirklich bewusst wurde, hatte die Schlacht bereits begonnen. In einem unheiligen Tempo stürmten die cryxischen Truppen in das Dorf. Haley gab dem Wirbelsturm darauf den Befehl, das Feuer zu eröffnen. Der Wirbelsturm rückte vor, schoss zwei Salven in die cryxischen Reihen ab…..und traf nichts. Bennett sah, wie der Schlächter auf ihn und die Langflintenschützen zu stürmte. Schnell gab er seinem Angreifer den Befehl, das Feuer auf den Schlächter zu eröffnen, zwei Schüsse peitschten sogleich in die Richtung des Schlächters, trafen ihn und beschädigten Schläuche und Hydraulik eines Armes des gegnerischen Jacks. Geistesgegenwärtig gab Sergeant Coldaire seinen Langflintenschützen den Befehl zu gezieltem Feuer auf den Schlächter. Das Ergebnis war sehr erfreulich: Der rechte Arm des Schlächters hing nur noch nutzlos herunter und er zuckte unkontrolliert. Dieses Zucken erkannte Bennett vollkommen richtig als Cortexschaden. Er gestattete sich ein kurzes Aufatmen. Nur am Rande nahm er wahr, wie von Captain Haley aus Wellen arkaner Magie pulsierten und sich die cryxischen Angreifer wie in Zeitlupe bewegten.
Dennoch kam das Feuer des Nachtschrats zu schnell und zu plötzlich. Die Säure des Knochenjacks traf den Lancer und verätzte sowohl Lack als auch das Metall darunter. Der Lancer blieb dennoch funktionsfähig. Bennett sah Drohnen, die er als Schrottdrohnen kannte, auf einmal vorrücken. Noch vor wenigen Monaten war ihm von Haley eingebläut worden, niemals auf diese Dinger zu schießen, sondern ihnen aus dem Weg zu gehen. Einer der cryxischen Jacks grub sich plötzlich in die Erde ein und verschwand. Plötzlich stand ein Rippenbrecher direkt vor dem zweiten Lancer und griff diesen an! Wie, zum Teufel, war der da hin gekommen?!
Durch die heftige Attacke fielen die Systeme im linken Arm des Lancers aus. Bennett warf einen raschen Blick zu Haley. Sie sah angestrengt aus, ihr Gesicht war verzerrt. Sie befahl dem Reparaturteam, zum Lancer aufzurücken und ihn schnell wieder zusammenzuflicken. Die tapferen Männer stürzten ohne zu zögern nach vorn und flickten in Windeseile die durchtrennten Leitungen des Armsystems. Dann fühlte Bennett wieder eine magische Welle über sich hinweg gehen und plötzlich bewegten sich die gegnerischen Truppen viel langsamer. Nun schlug der Lancer mit aller Kraft zurück. Widerliches Knacken war zu hören, als der Lancer seinen Speer durch den Kopf des Rippenbrechers jagte.
Dieser taumelte nur noch hilflos umher. Der Lancer zischte wütend. Das war vermutlich nur eine Einbildung, aber Bennett konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Lancer wütend war. Sowohl Wirbelwind als auch der Schildwächter eröffneten das Feuer auf die gegnerischen Truppen und Jacks. Der zweite Lancer griff ebenfalls den Rippenbrecher an, aber die Attacke verfehlte. Bennett befahl seinem Angreifer, auf die Schrottdrohne zu schießen. Sollte sie doch inmitten der Mechanoknechten hochgehen! Die Langflintenschützen eröffneten nun ebenfalls das Feuer und minimierten die Mechanodrohnen erheblich.
Sie hatten den Vormarsch der cryxischen Truppen dennoch nicht verhindern können. Der cryxische Caster brachte seine Jacks mit den arkanen Relais in strategisch günstige Positionen. Bennett konnte ihn immer noch nicht sehen. Plötzlich fühlte Bennett sich, als seien seine Knochen aus Blei. Irgendeine verderbte Magie war hier im Spiel, das wußte er. Haley schien einen Kampf des Willens mit dem gegnerischen Caster auszufechten. Plötzlich wandte sich der Chief der Mechaniker um und erschlug einen seiner Gobber! Gleichzeitig stürmte Cryx vor, Mechanodrohnen griffen den Lancer an, ein zweiter Rippenbrecher kam ins Sichtfeld von Bennett und richtete schlimmen Schaden am Wirbelwind an.
Plötzlich standen die Mechanoknechte direkt vor Bennetts Angreifer und umzingelten diesen. Neben den Langflintenschützen brach diese Höllenmaschine, die sich kurz zuvor eingegraben hatte, hervor und zog einen schreienden Soldaten in die dunkle Tiefe. Der Schlächter war ebenfalls vorgestürmt, aber auf einmal fing er an zu zucken und lief wieder zurück. Vor Bennett stand der Rippenbrecher, unmittelbar vor ihm. ER hörte das Krachen der Gewehre, als die verbliebenen Langflintenschützen auf die gegnerischen Truppen und vor allem auf diese niederträchtige Bestie von Jack schossen. Sie rächten ihren gefallenen Kameraden.
„Bennett!“, hörte er Haley brüllen. „Deneghra auf 13Uhr! Los!“
Bennett schluckte hart bei dem Namen, fing sich aber schnell und schickte seinen Angreifer in die angegebene Richtung. Dieser schoss seine Salve ab und mit dem Einschlag auf das Energiefeld des gegnerischen Casters hörte er gleichzeitig einen schrillen Schmerzensschrei einer Frau.
War es das, fragte er sich. Haben wir sie erwischt.
„Sie steht noch, Bennett!“, brüllte Haley.
Bennett atmete ein letztes Mal tief ein, schloss die Augen und atmete wieder aus. Er musste nah an dem Rippenbrecher vorbei, um einen nahezu unmöglichen Schuss zu landen, das wusste er. Dennoch setzten sich seine Beine in Bewegung, seine Hand umgriff fest den Knauf seiner Pistole. Er hechtete an dem Rippenbrecher vorbei, dieser scherte aus um ihn zu treffen und….verfehlte! Schon sah Bennett die Kriegshexe Deneghra, den Schrecken der westlichen Küste, wunderschön und grausam. Noch Jahre später würde er sich in schlaflosen Nächten fragen, warum es ihm so leicht fiel, auf sie zu schießen. Ihre Schönheit berührte ihn nicht, er wusste genau, dass dieser Schuss jetzt sitzen müsse, sonst wäre er gleich tot. Er hob die Pistole, zielte und schoss….
Später im Fort schlugen ihm die Langflintenschützen auf die Schultern und gratulierten ihm. Die Schwertmeister nannten ihn den Held des Tages. Sie hatten es doch noch geschafft, die cryxischen Truppen zurückzuschlagen. Dennoch fühlte der junge angehende Warcaster sich nicht wie einer von den Guten. Er hatte vor diesem Tag noch nie zuvor einen Menschen getötet. Deneghras Leiche wurde im Übrigen nicht gefunden.
Tino Einleitung:
Wenn ich richtig darüber nachdenke, ist das schon mein zweiter dokumentierter Spielbericht. Der erste habe ich vor einigen Jahren auch gegen Dominika gespielt. Das haben, glaube ich, Grünhäute gegen Zwerge gekämpft. Und diesmal wollte Thomas ein Warmachinespiel. Dominika sollte wieder mal meine Gegnerin sein. Und sie führte eine, für sie ungewohnte, Streitmacht ins Feld. Sollte eigentlich ein Spaziergang für meine Cryxtruppen werden. Wir einigten uns auf ein Szenario und Themenarmeen. Sie nimmt Captain Haley. Und ich nahm, logisch, die böse Zwillingsschwerster von Haley, Kriegshexe Deneghra . Mit den Themenlisten ist der Armeeaufbau gar nicht schwer, das ma eh nur das nimmt, was erstens die Liste erlaubt und zweitens man im Regal hat. Also sah ich mir Deneghras Themenliste mal genauer an. Bei Rang 3 der Liste drang ein diabolisches Gekicher über meine Lippen. Da steht, wenn man drei Knochenjacks hat, man noch einen kostenlos hinzufügen kann. Harharhar! Einen zusätzlichen Jack! Und welcher ist dafür besser geeignet als der Rippenbrecher, der 5 Punkte kostet und eine panzerbrechende Attacke hat. So hatte ich einen Jack mehr, der meiner Gegnerin Kopfzerbrechen bereiten konnte.
Den Rest der Armee zusammen zustellen war schnell erledigt. Ein Schlächter, weil der günstig ist und gut austeilt. Ein Nachtschrat, weil ich was Mobiles zum schießen haben wollte. Einen Todesreisser, weil ich den immer dabei habe und ich das Hühnchen vermissen würde. Und einen Totengräber, um meiner Gegnerin eine Bedrohung zu geben, auf die sie reagieren muss. Durch die Themenliste musste ich noch vier Solos mitnehmen, was aber für Cryx kein Problem ist, da sie sehr günstige Solos haben. Eine Sirene, ein Skarlock, einen Nekrotechniker und eine Schrotdrohne. Den Rest der Punkte habe ich mit Mechanodrohnen aufgefüllt. Als ich mir dann alles ansah, fiel mir auf, dass ich mal wieder die absolute Überzahl aufgestellt hatte. Fast doppelt so viele, als die blueboys. Das Versprach lustig zu werden.
Tino abschließende Gedanken:
Ja, nun! Was soll ich sagen? Ich habe wieder mal verloren. Und wer war schuld? Thomas war schuld! Ganz klar. Der ist sowieso an allem schuld! Auch am zu kalten Winter. Von ihm kam schließlich die Idee für das Spiel. Und er hat Dominika geholfen! Und er hat meine Würfelergebnisse negativ beeinflusst. Und er hat…… ! Aber egal. Verloren ist verloren. Wieder mal siegte unverschämtes Glück über taktische Brillanz. Das der Jouneymen Warcaster den Freischlag überlebt, konnte man doch nicht vorhersehen, oder? Ich hätte noch zwei Züge gebraucht, um das Szenario zu gewinnen und meine taktische Planung triumphieren zu lassen. Aber ein paar glückliche Würfe, wahnwitzige Aktionen und ein Casterkill machen alle Siegchancen zu nicht. Wozu eigentlich ein Szenario spielen, wenn sich der Gegner gar nicht darum schert, einfach auf den Warcaster losgeht und so gewinnt. Naja, genug gemeckert. Ich fühle mich trotz verlorener Schlacht als moralischer Sieger, da ich besser geplant und manövriert habe. Denke ich. Bilde ich mir ein. Oder, nicht?
11:29 Uhr am Sonntag,
19 Juni 2011
Wie konnte der Journeyman Warcaster Deneghra erschießen? Die hat doch stealth. Und auf dem Bild sehen die beiden Modelle schon mehr als 5″ entfernt aus.
04:55 Uhr am Montag,
20 Juni 2011
So wie Tino gewettert hat, müssen es 5 Zoll gewesen sein. Er hätte so einen spielentscheidenden Wurf, sonst nie durchgehen lassen.
19:04 Uhr am Sonntag,
19 Juni 2011
Hey in Internet Explorer 7 sieht dein Design irgendwie seltsam aus.
04:52 Uhr am Montag,
20 Juni 2011
Mhm wer nimmt schon noch den IE7? Bei den heutigen Browsern noch IE7 zu nehmen, ist wie bei dem heutigen Spieleangebot, PS1 zu spielen.
Ich werd mal schauen ob ich irgentwo noch ein XP Rechner finde, und mir die Seite mal im IE7 anschauen. Grüße
16:17 Uhr am Montag,
20 Juni 2011
Der Journeyman war zum Zeitpunkt des Schusses auf weniger als 5 Zoll rangekommen.
07:45 Uhr am Montag,
27 Juni 2011
Der Bericht an sich ist ganz nett,allerdings würde ich in Zukunft die lächerlichen deutschen Übersetzungen rauslassen, die stören den Lesefluss ungemein.
19:02 Uhr am Dienstag,
28 Juni 2011
Ich finde die deutschen Namen keineswegs lächerlich. Ob die Übersetzungen dem Original gerecht werden sei erst einmal dahingestellt (kenne das Problem noch von Battletech). Aber da wir mit deutschen Karten, deutschem Regelwerk spielen, deutsch sprechen, warum solte man sich genötigt fühlen, englisch zu verwenden? Irgendwie erschließt sich mir das nicht…
20:29 Uhr am Dienstag,
28 Juni 2011
Ich finde die deutschen Bezeichnungen eben einfach lächerlich und furchtbar holprig. Außerdem sind sie in vielen Fällen schlichtweg knüppelfalsch. Die „Amtssprache“ von WM/Hordes ist nunmal Englisch und mich als WM-Spieler der ersten Stunde stört dieses deutsche Machwerk einer Übersetzung einfach. Ist halt ne Sache der Gewohnheit.