Am ersten Oktoberwochenende findet in Leipzig die Modell Hobby Spiel Messe statt. Wir werden dieses Jahr in Zusammenarbeit mit dem Mytholon-Store Leipzig an 2 Tagen präsent sein, um Battletech vorzustellen, Testrunden anzubieten und ein Turnier zu veranstalten. Um Battletech auch optisch ins rechte Licht zu rücken, möchten wir für die Promotion unter anderem ein selbst erstelltes 3D- Hexgelände verwenden. Für das Turnier ist der „120 Tonnen Klassiker“ vorgesehen. Details, weitere Infomationen und die Möglichkeit Euch anzumelden erhaltet Ihr vorab auf unserem Blog.
Um ein Gefühl für das bisher nie verwendetes 3D Gelände zu bekommen, und die Würfel schon mal anzuwärmen, wagten wir gestern abend zu dritt ein Spielchen. Wie abgesprochen kamen pro Spieler 2 Mechs mit insgesamt maximal 120 Tonnen zum Einsatz. Bei Classic Battletech und Variantenverbot fand jeder recht schnell ein Wunschpärchen. Um den Spielspaß zu erhöhen waren Infernos ohne Nutzung der Brandregeln erlaubt.
Mittels der sehr praktischen Hexfeldplatten aus einem alten „Heroscape“, entstand unsere Spielfläche innerhalb von 10min. Einige Aufstellbäumchen vom freundlichen Modelleisenbahnfachgeschäft um die Ecke draufgesetzt, und voila! Noch schnell die Spielfeldseiten ausgewürfelt und los ging es.
Unseren verschiedenen Spielstilen entsprechend hatten wir völllig verschiedene Mechpaarungen am Start:
Thomas P. führte einen THUNDERBOLT und einen DERVISH ins Feld, gute Allrounder und mit reichlich Infernos für den ganzen Abend bestückt.
Thomas K.(thk-design) hatte sich für seinen neu bemalten AWESOME und einen 40t WHITWORTH entschieden. Distance Firepower vom Feinsten.
Ich (xamos) selbst vertraute auf das dynamische Duo aus BATTLEMASTER und WOLFHOUND, ein netter Mix aus Beweglichkeit und optimiertem „Kurzstreckenschadensoutput“.
In einem Spiel Jeder gegen Jeden gibt es keine klaren Fronten, keinen wirklich geschützten Platz.
Der THUNDERBOLT bekam das ziemlich schnell zu spüren, als er eine zwar gute Position bezog, sich aber dafür plötzlich nicht nur im Zentrum der Karte, sondern auch der allgemeinen Aufmerksam wiederfand!
Nach ersten katastrophalen Schussphasen, vor allem von thk-design, fanden wir alle besser ins Spiel. Als besonders nervig erwiesen sich die Inferno-KSR-2. Derart kleine Lafetten, die im Schnitt gerade einmal für 2 Schadenspunkte sorgen, waren mit „heißen“ Sprengköpfen sehr effektiv!
Ratzbatz brannten sowohl der AWESOME als auch der WHITWORTH lichterloh, etwas später folgte auch der BATTLEMASTER. 6 Hitze für mindestens 3 Runden können so ätzend sein!
Wirklich hilfreich waren diese Feuerattacken aber nicht für den DERVISH, denn wir bemühten uns, den 55-Tonner schnell aus dem Gefecht zu nehmen.
Thomas blieb nur die Maschine schnell zurückzuziehen, wenn er keinen Verlust riskieren wollte. Damit blieb sein 2. Mech, der THUNDERBOLT erneut allein zurück.
Besonders heftig wurde der fahnentragende AWESOME gebeutelt. Entscheidend verlangsamt, versuchte er die zusätzliche Hitze in einem Wasserloch abzuleiten. Auf diesen taktischen Zug hatte Thomas nur gewartet und stellte seinen T-bolt in Nahkampfdistanz daneben. Während thk-design der Nahkampfphase entgegenbangte (und damit den drohenden 13 Schadenspunkten einer Trittattacke), verabreichte Ihm sein Gegner mehr als 20 Schadenspunkte, beschädigte das Zentrum des Mechs und brach das Kanzelglas auf. Hin- und hergeschleudert, entglitt dem Piloten die Kontrolle über seine Maschine. Der nachfolgende Fusstritt stürzte den AWESOME endgültig in die Fluten und seinen Piloten in die Bewußtlosigkeit. Zumindest war damit fürs erste das feurige Problem gelöst, denn das Brackwasser wusch alle Reste des Brandgels vom vollständig abgetauchten 80-Tonner.
Mein Duo rückte auch langsam auf, und während sich der WOLFHOUND an Distanzschüssen versuchte, brachte sein großer Bruder immer stärker die Kurzwaffenbreitseiten ins Spiel.
Der T-Bolt hielt sehr erfolgreich dagegen und rundenlang beharkten sich die Schwergewichte. Mit effektiv nur 12 Wärmetauschern war es meinen Assault nicht möglich genug Schaden anzurichten.
Inzwischen hatte sich der AWESOME soweit erholt, war abgekühlt und bereit in den Kampf einzugreifen. Mit 2 Kopftreffern, einem Engine-hit und nahezu Komplettverlust seiner Torsopanzerung zog es thk-design vor, mit dem Mech aus der Distanz und im Schulterschluss mit seinem Lanzenkameraden zu fighten. Mein WOLFHOUND nahm sich der Beiden an, auf Druchbrüche in die interne Struktur hoffend.
Das Hauptgefechtspielte sich weiterhin auf der Hügelkuppe zwischen T-Bolt und B-Master ab. Thomas P. nahm das langsame Erlöschen der Brände auf dem Torso seines Gegners zum Anlass, seine 2. Maschine heranzuziehen, um erneut zu kokeln.
Die Lage spitzte sich zu. Bestrebt dem Störenfried ein ebenso feuriges Ende zu bereiten, löste der B-Master, Hitze hin oder her, alle Waffen aus. Das Risiko lohnte, mit einem RUMMS! explodierten die Raketenlager im Torso und ließen nichts als Mechfüße mit Beinstummeln zurück. Auch überschwere Panzerung hält nicht ewig, und einen Gyroskopschaden später überlies sich der B-Master dem Zug der Schwerkraft. „Auferstanden“ trat der schwer gezeichnete Mech trotz interner Schäden seinem Widersacher Aug in Aug gegenüber. Noch einmal sprachen die Waffen und Megajoule an Energie spannten Lichtbögen zwischen den Todgeweihten.
BUMM! Nur wenige Meter neben seinem Lanzenkameraden fand auch der T-Bolt sein Ende. Tausende überhitzte Kaliber ’50 MG-Patronen lösten eine Kettenreaktion aus und weideten die schwere Kriegsmaschine regelrecht aus. Damit war die Entscheidung im Zentrum gefallen. Im Osten jagte der WOLFHOUND weiter die Langstreckenmechs von Thomas. Realistisch betrachtet, würden diese spätestens dann fallen, wenn auch der BATTLEMASTER, nunmehr „arbeitslos“ in den Kampf eingriff.
Wir beschlossen unser Gefecht an dieser Stelle abzubrechen, da Mitternacht fast erreicht war.
Alles in allem war es ein schönes, schnelles Spiel gewesen. Denkwürdige Momente gabs genug, und teils grottige, teils unverschämt gute Würfelwürfe.
Keiner von uns hatte sich zurückgehalten oder war zuwenig zum Zuge gekommen. Der Star des Abends war aber nicht einer der Protagonisten, sondern ganz klar, das Gelände.
Wie einfach doch plötzlich Sichtlinien zu bestimmen sind, taktisch günstige Positionen ins Auge springen und Geländebeschaffenheit sich selbst erklärt.
Auch die anderen Tabletop’er blieben des Öfteren am Tisch stehen, schon allein der Optik wegen.
Wir werden uns auf Grund des Abends mit deutlich mehr Elan an die Gestaltung einer 3D Platte gehen.
Mal sehen, wie hübsch und spielerisch geeignet wir es hinbekommen.
Wer jetzt Lust bekommen hat mit uns zu spielen, ist aufgerufen, seine alten Mini’s zu entstauben und den Mechwarrior in sich (wieder) zu erwecken 🙂
13:16 Uhr am Donnerstag,
1 September 2011
Schön geschrieben wie immer. Das Gelände war eindeutig der Star des Abends. Sollte einer der Leser des Artikels noch Heroscape-Hexteile zu Hauser ungenutzt herumliegen haben, wir hätten Interesse. Ich glaub als Nächstes probiere ich vieleicht eine Kombi aus Catapult und Dervish.
16:59 Uhr am Donnerstag,
1 September 2011
War ein schönes Spiel und vielen Dank an euch.
Leider konnten meine guten Würfel nicht meine taktische Inkompetenz ausgleichen. Ich musste mich ja auch gleich mitten zwischen die Fronten werfen. Hat aber sehr viel Spaß gemacht.
Meine Maschinen, eigentlich nur eine Notauswahl, habe gute Dienste geleistet. Die LSRs waren nur irgendwie unnütz und bei Beiden sind mir die KSR-2-Munitionsvorräte explodiert. Also demnächst vielleicht ohne Raketen.
18:34 Uhr am Freitag,
2 September 2011
Bist immer gern gesehen 🙂 Taktisch hast Du schon Einiges drauf und konntest uns im Verlauf einige Male überraschen. Deine „Not“kombi war doch ziemlich effektiv. Ein perfektes Duo gibts sowieso nicht, denn man weiß ja nie, auf was man trifft.
Man sieht sich, spätestens auf der Messe.