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Battletech 3D – Spielplattenbau Teil 5

Themen: Basteln, Battletech, Messen & Events | Autor: xamos 29. September 2011

Seid begrüßt zum 5. und finalen Teil des Battletech 3D- Projektes. Alle „Rest“arbeiten sind erledigt, die Spielplatten fertig und bereit für jede Menge Spiel und Spaß. Was haben wir genau gemacht, und hat alles wie gewünscht geklappt? Lest es selbst.

Wichtigster Punkt war es diesmal, die beim letzten Teil begonnene Oberflächengestaltung fortzusetzen. Da wir mit den zu regelmäßigen Halbmondformen nicht völlig zufrieden waren, versuchten wir diesmal, bestreute Flächen und Flecken natürlicher und nicht zu generisch auf dem Untergrund zu verteilen. Dem allgemeinen Stil der Spielplatten folgend gibt es keine riesigen Grasflächen in hellgrünem „Elfen“-pastell, sondern eine Menge erdige Töne, felsige Bereiche und verschlammte, sumpfige Abschnitte. 

 

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Um Rough/Rubble eindeutig darzustellen, verwendeten wir Schiefersplitter als Steinplatten und dünne Ästchen für umgestürzte Bäume bzw. Windbruch. Die Grasstreu wurde in etwa passend zum gewünschten Abschnitt gewählt. Spätere Straßen- und Pfadverläufe haben wir ausgespart, ohne akribisch Wegränder zu beflocken oder nachzuzeichnen. Nach 2 „Sitzungen“ war jede Ecke beflockt, bestreut oder gestaltet genug. Da auch die Flanken unserer Aufbauten in Brauntönen bemalt sind, und wir deren Oberseite ebenfalls nicht flächendeckend bestreut haben, sollten diese gut mit den Spielplatten harmonieren. Alle Trampelpfade und Straßen wurden nochmals grob mit verdünnter Farbe nachgezeichnet.

Als besonderes „Schmeckerchen“ setzten wir vereinzelte Sumpfgrasbüschel in den..? Sumpf natürlich! Nebenbei wurden alle Plattenseiten braun angemalt, die rosa Originalfarbe des Styrodur würde doch etwas befremdlich wirken. 

 

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Damit war alles fertig. Alles? Aber nein, denn unsere Flüsse und Seen sollten nicht nur blaue Gräben bleiben, sondern eine optische Tiefe und Struktur behalten, aber dennoch mit Mechs „bespielbar“ sein. Um das zu erreichen hatten wir beschlossen farbloses Harz einzugießen und somit eine glatte Oberfläche zu schaffen. Kippelnde Battlemechs? Nicht bei uns. 

 

Also ab in den OBI-Baumarkt und Harz gekauft. Entgegen Ihrer Werbung (Oder bei OBI!) hatte man so etwas nicht vorrätig und wir mussten eine Woche auf die Lieferung warten. Vorab hatten wir uns telefonisch beim Hersteller erkundigt, ob deren Harz auch wirklich farblos aushärten würde. Die Telefondame versprach es und wir harten der Dinge, die zu uns kommen würden. Endlich konnten wir die Dose (SAKRET Gießharz schnell GHs, 1000g ) in Empfang nehmen und so setzten wir uns letzten Donnerstag zusammen, um einen der wichtigsten Bauabschnitte gemeinsam zu erledigen.

 

Die Herstellerangaben und Verarbeitungshinweise waren nicht besonders aufschlußreich, und die Vermischung (Blechdose mit Flüssigharz + Tube mit Härter) nicht gerade benutzerfreundlich gelöst. Seis drum, wir bereiteten alles vor und rissen die Blechdose auf. Überraschenderweise war das Harz nicht durchsichtig, sondern hellbraun-schlierig. Um keine Fehler zu machen mischten wir nur ein Zwanzigstel der Gesamtmenge an. Bedauerlicherweise veränderte sich die Farbe nach Aushärtung nur soweit, dass das Braun nun komplett undurchsichtig war. Apropo Aushärtungszeit. Keine Ahnung wer sich die Angaben ausgedacht hatte, aber bei uns war das Material nicht nach Minuten oder wenigen Stunden, sondern erst nach über einem Tag von dickflüssig zu fest gewechselt. Ohne Testguss hätten wir unsere beiden Platten komplett wegwerfen können.

Welch ein Glück, dass wir extra angerufen hatten! Nochmals ein großes „DANKESCHÖN“ für die nützliche Auskunft und 25 verschenkte €! Unser Urteil: nicht zu empfehlen !!! 

 

Was nun? Ab an den PC und erstmal im Internet geschaut. Wenn man sich auf Baumarkt-mitarbeiter und Hersteller eh nicht verlassen kann, würden wir uns nun an Modellbaufreunde und deren Erfahrungen beim Wasser basteln orientieren. Relativ schnell wurden wir fündig und entschieden uns dafür diesmal auf die Firma BREDDERMANN zu vertrauen. Deren breite Palette an Kunstharzen kann man für verschiedenste Anforderungen in verschiedenen Abgabemengen über Ebay erwerben. Epoxi-System E45GB, 1600ml ausgesucht, Sofortkauf (25 €), PayPal und dann galt es erneut zu warten.

 

Donnerstag hatten wir bestellt, und am Dienstag traf das Paket ein. Damit waren die nächsten beiden Abende fest verplant. 

Den beiden Plastikflaschen lag eine ausführliche Produktbeschreibung bei, auf der auch deutlich „härtet farblos aus“ zu lesen war. Da beide Flüssigkeiten ebenfalls farblos waren und sich perfekt dosieren und vermischen ließen, machte ich mich frohgemut ans Werk. Der erster Test entsprach genau den Angaben, das Harz zog langsam an und blieb durchsichtig. Ich rührte mir mehrereTeilmengen an, und verteilte das sehr fließfreudige Harz vorsichtig mit einem Löffel in den Flussläufen und Seen. Natürlich hatte ich den Untergrund peinlichst vom Staub befreit und Übergänge abgedichtet. Ziemlich schnell war jede zukünftige Wasserfläche gefüllt. Das E45GB hielt alles, was wir davon erwartet hatten, roch kaum und sonderte keine stechenden Dämpfe ab. Ihr könnt es damit auch in einem Wohnraum verarbeiten. Vorsicht ist jedoch bei Hautkontakt geboten. Schon der Hammer, wie klebrig das Harz ist, und nach aushärten geht es nicht wirklich leichter von der (behaarten) Haut.

 

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Am nächsten Tag war das Material bereits klebefrei getrocknet und ich konnte die Abdichtungen entfernen. Nein, eigentlich konnte nicht, denn dummerweise hatte sich das Harz, frei nach dem Spruch: „Wasser ist dünn und schnell, das kann praktisch überall lang!“, seinen Weg zwischen die Platten gesucht und diese klebten bombenfest aneinander. Gewalt verbot sich von selbst, also trennte ich mit viel Geduld die beiden Hälften. Beschädigungen ließen sich leider nicht ganz vermeiden, Styrodur und Farbe gibt eben leichter nach als Harz. Mir blieb nur, die betroffenen Flächen nachzubessern, Euch empfehle ich dringend, JEDE kleinste Ritze, jeden Spalt absolut dicht zu machen.

 

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Geschafft.

Über 2400 Wörter, 28 „brauchbare“ Fotos, in 5 Teilen hat das Schildern gedauert.

Die Bastelei beschäftigte uns 95 Arbeitsstunden, teils allein, meist zu zweit, manchmal auch zu dritt (Danke mein Schatz!) .

Wir investierten etwa 350 €, wobei Streu und Farben nicht alle aufgebraucht worden sind.

 

Und zum Schluss?

Sind wir zufrieden und auch stolz auf das hübsche Battletech 3D Gelände.

Schaut es Euch auf der Messe an, kommt und seid bei den Ersten, die Ihren Mechfuss auf die Spielplatte setzen.

 

Für die Zukunft haben wir reichlich Pläne, aber bis zum nächsten derartigen Mammutprojekt (für unsere Verhältnisse) wird noch etwas Zeit vergehen.

 

Nun sind wir gespannt auf Eure Meinungen!

 

Autor: xamos Zum Anfang des Artikels

  • verfolgt das Tabletophobby ( mit Pausen ) seit 1991
  • ist in der IT-Branche tätig
  • spielt Battletech, Warmachine, Dystopian Wars und einige "Nekrotechgames"
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Kommentare (4)Kommentar schreiben

  1. cloud1108
    19:45 Uhr am Donnerstag,
    29 September 2011

    Ist wirklich gut geworden die Platte, ich freue mich schon auf Samstag.

  2. Matthias
    16:13 Uhr am Samstag,
    1 Oktober 2011

    Ich habe die Platte heute auf der Messe in Action gesehen und sie gehört eindeutig zum Besten, was ich je an Battletech Gelände gesehen habe.

  3. Thomas
    15:00 Uhr am Montag,
    3 Oktober 2011

    Ist eine tolle Platte geworden. Es fehlen nur ein paar Bilder des Gesamtwerkes mit den Bergen. Aber die kommen sicher mit einem Messebericht.
    Das Wasser ist wirklich genial.

  4. xamos
    06:14 Uhr am Dienstag,
    4 Oktober 2011

    Vielen Dank für Eure netten Kommentare und den vielen Zuspruch.

    In den nächsten Berichten wird es natürlich eine Menge Bilder auch von der Spielplatte geben. „Komplett“ macht das Gelände in der Tat noch Einiges mehr her.

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